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Ed i t o r i a l 3 materialfluss 1-2 2024 www materialfluss de materialfluss NEWSLETTER Intralogistik und mehr in Ihrer Inbox Unter www materialfluss de newsletter können Sie sich für den materialfluss NEWSLETTER eintragen Er präsentiert zweimal wöchentlich – dienstags und donnerstags – die Top-News aus der Intralogistik sowie die Inhalte der Printausgabe des Fachmediums materialfluss Kostenlos auf der Straße In einer digitalisierten Welt fällt die Unterscheidung zwischen Realität und gut gemachter Fiktion schwer Das macht Demonstrationen so wichtig – unabhängig davon ob das Ziel der Versammlung gefällt oder nicht Wenn echte Menschen auf die Straße gehen eine unbequeme Anfahrt in überfüllten Transportmitteln in Kauf nehmen um dann stundenlang durch feuchten Nieselregen zu laufen dann hat das ein ganz anderes Gewicht als der berühmte „Shitstorm“ bei Xoder Facebook Echte Menschen kommen nicht aus einer Bot-Fabrik in Sankt Petersburg Diese Menschen nehmen alle Strapazen auf sich weil sie das Gefühl haben dass grundlegende politische Weichenstellungen anstehen oder schon im Gange sind und man nicht dem professionellen Politbetrieb in Berlin allein die Verantwortung überlassen darf Auch Tausende Transportunternehmer nahmen in den vergangenen Wochen die Strapazen auf sich um ihre Positionen höchstpersönlich deutlich zu machen Teils auf eigenen Demonstrationen teils gemeinsam mit den Bauern protestierten sie in Berlin und vielen anderen Orten der Bundesrepublik organisiert von Verbänden wie dem BGL dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung Die starke Beteiligung der Logistikbetriebe spiegelt die akuten und die langfristigen Sorgen der Branche wieder Akut schmerzen der CO 2 - Aufschlag auf die Lkw-Maut für Autobahnen und bestimmte Bundesstraßen und die kommende Mautpflicht für Lkw zwischen 3 5 und 7 5 Tonnen Ein weiteres längerfristiges Motiv ist aber auch der schlechte Zustand der deutschen Straßeninfrastruktur Baustellen und für Lkw gesperrte Brücken führen zu Verzögerungen und Umwegen Direkte Ergebnisse zeichnen sich nicht ab aber die Demonstrationen haben die Mobilisierungsfähigkeit der Branche demonstriert und dass die Zeit des stillen Leidens vorbei ist Für die Zukunft erhöht das das Standing der Logistiker Bauern und Logistikunternehmer waren nicht die einzigen die es in diesem feuchtkalten Januar auf die Straßen zog Hunderttausende demonstrierten zeitgleich gegen Rechtsextremismus Manche Kommentatoren wollten daraus einen Gegensatz konstruieren zwischen Pround Anti-Regierungsdemonstrationen Aber gerade was die Logistik betrifft ist das falsch Die Logistik und Intralogistik bauen grundlegend auf die Arbeitskraft einer vielfältigen Arbeitnehmerschaft auf Jobs im Lager oder in der Straßenlogistik sind klassische niederschwellige Einstiegsberufe für Zuwanderer in den deutschen Arbeitsmarkt „Remigration“? Ohne weitere Zuwanderung und berufliche Aufstiegschancen für die Zugewanderten kommen die Vorprodukte nicht an die Werkbank und die Endprodukte nicht zum Kunden Wer da „remigriert“ werden soll das ist die Kollegin an der Packstation ist der Fahrer für die Süddeutschland-Tour oder die Disponentin in der Zentrale Logistiker sind also bei beiden Demos gut aufgehoben Ob tragfähige Rahmenbedingungen für die Logistik oder eine menschenfreundliche Gesellschaft – der Beweis demonstriert auf der Straße Ihr Daniel Schilling Chefredakteur dschilling@wekabusinessmedien de „Die Demonstrationen haben die Mobilisierungsfähigkeit der Branche demonstriert “